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Rauchmelderpflicht Berlin – Politiker debattieren über Lebensretter

Gerade vorgestern starb ein 76-jähriger Mann bei einem Brand seiner Wohnung im Märkischen Viertel.

Wieder einmal ist es an der Zeit, dass Berliner Politiker über Sinn und Unsinn einer gesetzlichen Rauchmelderpflicht in Berlin debattieren.

Bereits 16 Brandtote in diesem Jahr

Das Jahr 2012 ist gerade zur Hälfte um und die Stadt Berlin hat bereist 16 Brandtote zu vermelden. Ein großer Teil davon wäre vermeidbar gewesen, wenn die Opfer den Brand rechtzeitig bemerkt hätten. Probatestes Mittel dafür – ein Rauchmelder, klein, unscheinbar und ab 10 Euro erhältlich.

Obwohl Landespolitikern bekannt ist, dass die Ausstattungsquote von Wohnungen mit Rauchmeldern, gerade wegen der Freiwilligkeit, bei nur etwa 16% im Vergleich zu Bundesländern mit gesetzlicher Rauchmelderpflicht liegt, wird immer wieder an jene Freiwilligkeit apelliert.

Da Berlin über eine hohe Anzahl an Mehrfamilienhäusern verfügt, die bekanntermaßen in Brandfällen schnell zu einer Todesfalle für viele Menschen werden können, ist eine Rauchmelderpflicht Berlin mehr als angebracht. Hier an die Freiwilligkeit der Mieter zu apellieren, während andere, uneinsichtige Mieter die Todesgefahr für viele Menschen heraufbeschwören, kann nicht der richtige Weg sein.

Offenbar ist die Lobby des Verbandes Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU) noch zu stark, schließlich stimmt der Verband immer wieder mit einem klaren NEIN zur Rauchmelderpflicht Berlin. Dabei spielen ausschließlich Kosten von geschätzten 84 Mio Euro für die einmalige Installation und 8 Millionen Euro jährlich für die Wartung der Rauchmelder eine Rolle. Kosten, die jeder Vermieter, wie alle anderen Positionen, mit den Nebenkosten bei den Mietern abrechnet.

Auch aus Brandenburg ein klares NEIN

Auch aus Brandenburg ist in den letzten Wochen immer wieder ein klares Nein zur Rauchmelderpflicht gekommen.

Dass Rauchmelder Lebensretter sind, bestätigen Feuerwehren immer wieder – sind doch bei Bränden, die durch einen Rauchmelder entdeckt werden nahezu keine Toten und nur wenige, leicht Verletzte zu verzeichnen.

Verantwortung wird an Bürger abgegeben

Die Verantwortung für das eigene Leben wird durch die Politik an die Bürger abgegeben – diese sollen ihren gesunden Menschenverstand einsetzen und freiwillig Rauchmelder anbringen.

Bei ähnlichen Themen, wo es auch um Eigenverantwortung geht, ist die Politik hingegen nicht zimperlich.

Geht es beispielsweise um das Anschnallen im Auto, das ja ebenso Leben retten kann (aber eben auch nicht immer), kostet das Nichtanschnallen eine Strafzahlung. Und dies ist nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, denn schnalle ich mich im Auto nicht an, so ist das meine eigene Verantwortung. Nur, dass sich Politiker hier als Lebensretter aufspielen wollen.

About Sebastian Fischer

Sebastian Fischer ist seit mehr als 12 Jahren im Bereich der Sicherheitstechnik tätig; vor 6 Jahren hat er sich auf das Feld der Rauchwarnmelder spezialisiert. 2014 bestand er die Prüfung zum Trainer für Fachkräfte für Rauchwarnmelder.

Wie schnell ein Kinderzimmer in Brand geraten kann, sehen Sie hier:




Ein dramatisches Experiment, in dem klar wird, warum nur ein Rauchmelder nicht ausreichend ist. Personen, die sich in der oberen Etage aufgehalten hätten, hätten keine Chance mehr gehabt, das Haus zu verlassen. Das Video ist zwar englisch gesprochen und mit japanischer Schrift untertitelt, was für den Film an sich aber eher unerheblich ist.


Im Fall eines Brandes ist das Wichtigste:
LEBEN RETTEN!

Im Brandfall ist dies meist nur dadurch möglich, dass alle Personen, die sich in einer Wohnung oder einem Haus aufhalten, den Brand rechtzeitig bemerken.
Ein Rauch- oder Feuermelder erkennt Brände frühzeitig, sodass in den meisten Fällen die Feuerwehr alarmiert und die Wohnung verlassen werden kann.
Gerade in der Nacht, während des Schlafens ist eine zuverlässige Alarmierung unerlässlich, denn der Geruchssinn des Menschen ist während des Schlafens nicht aktiv.
So kommt es meistens gerade nachts zu Bränden in deren Folge Menschen sterben!

Wichtig beim Kauf von Rauchmeldern ist, dass diese DIN 14604 zertifiziert sind.
Nur dann erfüllen die Rauchmelder auch die gesetzlichen Vorgaben der Rauchmelderpflicht!

Diese Norm erfüllen in der Regel alle Rauchmelder, die Sie bei einem deutschen Händler kaufen können!

Im Optimalfall trägt Ihr Rauchmelder ein Zertifikat eines Prüfinstitutes, wie beispielsweise das VdS-Prüfsiegel, das Siegel des TÜV Nord oder das neue Q.
Diese Zertifikate stehen für ein höheres Vertrauen in den Rauchmelder.